Artikel Rheinischen Post vom 23.05.2025
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Rückschau 1994 wurde die KKB unter Geschäftsführer Ludger van Bebber gegründet. Gerhard Koenen übernahm 2004, im Jahr 2021 ging er in den Ruhestand.
Gegenwart Heute führen die Geschäftsführer Bettina Keysers und Stephan Giesen den Betrieb gemeinsam. Sie ist seit 2018 in der Funktion tätig, er seit 2021.
Sie halten Straßen instand, bauen Wohnungen, Schulen oder Sportstätten, pflegen Bäume und sorgen im Winter für freie Fahrbahnen: Die Kreis Kleve Bauverwaltungs-GmbH feiert ihr 30-jähriges Bestehen – und öffnet am Sonntag ihre Türen für die Öffentlichkeit. Die Geschäftsführer erklären, wie vielfältig die Aufgaben der KKB sind – und wo es trotz Wachstum hakt.
Die KKB, die Kreis Kleve Bauverwaltungs-GmbH, sitzt geradezu versteckt im Schatten der B9, an der Dr.-Franken-Straße 1 in Bedburg-Hau. Eine unscheinbare Adresse für einen Betrieb, der für den Alltag der meisten Menschen in der Region unabdingbar wichtig ist. Der dafür sorgt, dass die Kreisgebäude und -straßen in Schuss sind, Bäume gepflegt werden, dass Radwege gebaut werden, Wohnungen entstehen und im Winter Salz gestreut wird. Wie breit der Unterhaltungsbetrieb des Kreises aufgestellt ist, wollen die Geschäftsführer Bettina Keysers und Stephan Giesen nun auch der Öffentlichkeit zeigen: Am Sonntag, 25. Mai, findet auf dem KKB-Areal von 13 bis 18 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. „Ursprünglich wollten wir das schon zum 25. Jubiläum machen, aber damals kam Corona dazwischen. Nun werden wir 30 Jahre alt – ein genauso passender Anlass“, sagt Keysers.
Ende 1994 wurde die KKB gegründet, am Firmensitz am Gocher Markt war zum Start mit Geschäftsführer Ludger van Bebber nur eine Mitarbeiterin tätig. Heute sind es 59, inklusive Azubis. „Wir sind in den 30 Jahren kontinuierlich gewachsen“, sagt Keysers. Denn: Auch die Zahl der Aufgaben nahm stetig zu. Zunächst fokussierte man sich auf die Abwicklung von Unterhaltungsarbeiten im Hoch- und Tiefbau, 2000 kam die Straßenunterhaltung hinzu, sukzessive auch der Bau von Verkehrswegen. Untrennbar damit verbunden ist die Verantwortung für Schilder und Markierungen, in Behördendeutsch heißt das: verkehrsrechtliche Anordnungen. 2003 wurden die Bauhöfe in Geldern und Kleve am heutigen Standort zusammengeführt. Und die Politik im Kreishaus entschied, dass die KKB noch auf einem weiteren Feld aktiv werden soll: Seit 2018 baut man bezahlbare Wohnungen.
„Wir haben in den vergangenen Jahren viele große Bauvorhaben erfolgreich abgewickelt“, sagt Giesen. Im Hochbau sei man für 47 Objekte verantwortlich. Leuchtturmprojekte waren der Bau der Hochschule Rhein-Waal, der Berufskollegs in Geldern und Kleve, der Förderschulen, des Fingerhutshofes, mehrerer Rettungswachen oder der Kreisverwaltung. Der Bereich Tiefbau wiederum sorgt für die Sanierung und den Neubau von Straßen und Radwegen. Und die Mitarbeiter des Bauhofes sind in ihrer orangene Dienstkleidung die für die Bevölkerung sichtbarsten Mitarbeiter der KKB. Sie pflegen Bäume (26.832 sind im Kataster erfasst) und Gehölz, warten 267 Kilometer Kreisstraßen mit 4500 Verkehrszeichen, Brücken und Ampeln. Sie bessern Radwege aus, streuen Salz und mähen Grün.
Die Abteilung, die jüngst am stärksten gewachsen ist, ist die der Wohnungswirtschaft. Derzeit hat die KKB 97 Wohnungen vermietet, in Goch, Issum, Rheurdt, Kerken, Bedburg-Hau, Kevelaer, Emmerich und Weeze. Hinzu kommen Grundstücke, die bereits im Bestand sind und auf denen noch 150 Wohneinheiten geschaffen werden sollen. Gebaut wird derzeit in Weeze, für Geldern, Kleve, Wachtendonk, Uedem, Straelen und Kevelaer liegen konkrete Planungen vor, für 217 Wohneinheiten. „Wir haben bereits 22,5 Millionen Euro in Grundstücke und Gebäude investiert, weitere Projekte mit einem Volumen von 80 Millionen Euro sind in Planung“, sagt Keysers.
Allerdings hat die KKB durchaus auch Sorgen. „Es fehlen Fördermittel vom Land für den sozialen Wohnungsbau“, sagt Giesen. Das führe dazu, dass Projekte verzögert werden. In den vergangenen Jahren seien immer wieder Fördertöpfe kurzfristig zusammengestrichen worden, die Politik habe bisweilen sprunghaft agiert, sagt der Geschäftsführer. Hinzu komme, dass die Bearbeitung von Förderanträgen lange dauert. „Das ist ein Flaschenhals“, sagt Giesen. Und Keysers fügt an, dass man es ohnehin schon mit hohen Auflagen zu tun habe, weil es um sozialen Wohnungsbau geht. Da hat der Gesetzgeber viele Vorschriften ersonnen. Regeln, an die sich private Investoren, die für den „freien“ Wohnungsmarkt bauen, meist nicht halten müssen. „Wir hoffen, dass die Politik uns bald mehr Klarheit gibt“, sagt Giesen. Zwar hat der Bund über die Sondervermögen signalisiert, dass in den nächsten Jahren kräftig gebaut werden kann. Noch unklar ist aber, wie viel wann auf kommunaler Ebene ankommt. „Wir wollen auf jeden Fall bauen und sind bereit“, sagt Keysers.
Am Sonntag will das Team der KKB den Firmensitz vorstellen. Besucher können durch eine Halle spazieren, in der hunderte Tonnen Salz lagern, eine beeindruckende Sammlung von Schildern begutachten, die Funktionsweise von Leitpfostenmähern und Markiermaschinen verstehen. Bagger und Baufahrzeuge werden ausgestellt – ein Hingucker, nicht zuletzt für den Nachwuchs. Für die Kinder wird darüber hinaus eine Hüpfburg aufgebaut, Kinderschminken und Malen angeboten. Die KKB sorgt für einen Grillstand, kühle Getränke, Kaffee und Kuchen.
Zudem wollen Keysers und Giesen zeigen, wo bald neu gebaut wird: Im hinteren Bereich, wo sich einst eine Gärtnerei befand, wird eine neue Gerätehalle entstehen. Sie soll, wenn endlich wieder Fördermittel zur Verfügung stehen, mit einer Solaranlage ausgestattet werden. Mit diesem Strom soll dann in einigen Jahren Wasserstoff produziert werden. Der Geschäftsführer ist davon überzeugt, dass das Gas bald ein wichtiger Faktor im Bereich Mobilität sein wird. Giesen sagt: „Der Kreis Kleve ist Wasserstoffregion. Da wollen wir als KKB unbedingt mitgehen.“
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