Neue Wohnung – im letzten Moment

04.12.2023

Zufrieden mit dem neuen Mietverhältnis: vlnr.: Martina Brams und Bettina Keysers (KKB), Mieterin Frau D. und Diakonie-Mitarbeiterin Jutta Seven

Geldern. Es ist weiterhin schwierig, eine Wohnung im Kreis Kleve zu bekommen. „Bei Frau D. aus Geldern war es mehr als kurz vor knapp“, sagt Jutta Seven von der Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Sie hilft insbesondere Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, oder ihre Wohnung bereits verloren haben. Im Januar dieses Jahres, nach über einem Jahr erfolgloser Suche, wandte sich Frau D. an die Diakonie. Die Kündigungsfrist war verstrichen, eine Räumungsklage war eingereicht. Zunächst konnte ein Räumungsaufschub erreicht werden, da Frau D. mit schweren gesundheitlichen Problemen kämpft. Geräumt werden musste dann nicht, denn zwei Tage vor dem definitiven Räumungstermin – ein Zimmer in einer Notunterkunft war vom Ordnungsamt schon bereitgestellt – kam die erfreuliche Nachricht: „Sie bekommen eine neue Wohnung der Kreis Kleve Bauverwaltungs-GmbH (KKB). „Ich konnte es erst gar nicht glauben, als der Anruf kam“, erzählt die 54-Jährige überglücklich in der neuen Wohnung. Zwei Zimmer, Küche, Bad und eine Terrasse.

Hilfe der Wohnungsnotfallhilfe

Die Wohnungsnotfallhilfe ist Teil der Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“, die mit Mitteln der Europäischen Union, des Landes NRW und des Kreises Kleve finanziert wird. Diakonie-Mitarbeiterin Seven verfolgt auch Inserate im Internet: „An einem Wochenende kommen auf eine inserierte Wohnung im Kreis Kleve 1.000 bis 2.000 Klicks“. Die Wohnungsnotfallhilfe schaut, dass sämtliche Unterlagen rund um die Bewerbung für eine Wohnung in Ordnung sind. Zum Team der Wohnungsnotfallhilfe im Südkreis Kleve gehören auch Heike Pullich-Stöffken und Lia Wolfers. Für das Trio endet die Unterstützung nicht mit der Unterschrift unter einem Mietvertrag. „Unsere Ratsuchenden brauchen oft weitere Hilfe bei An- oder Ummeldungen, die bei einem Wohnungswechsel anfallen. Auch für die Vermieter bleiben wir Ansprechpartner“, so Seven. Die KKB kümmert sich um öffentlich geförderten Wohnraum im Kreis Kleve, baut selbst neu oder renoviert. 74 Wohnungen vermietet sie aktuell, es sollen sehr viel mehr werden. Aktuell befinden sich 20 Wohnungen im Bau und 81 in der konkreten Planung. „Wir stehen im Kontakt mit allen 16 Kommunen im Kreis Kleve, im Wohnungsmarkt ist nach wie vor sehr viel Druck“, berichtet Bettina Keysers, Geschäftsführerin der KKB. Wünsche wie Energiestandards oder Barrierefreiheit gäbe es viele, so Keysers. Zusammen mit der öffentlichen Förderung müsse es jedoch auch für die KKB wirtschaftlich darstellbar sein. Die KKB vermittelt Wohnungen für Menschen mit Wohnberechtigungsschein. Diese zahlen rund die Hälfte der Miete, die eine Wohnung normalerweise kosten würde. Darum ist es nicht verwunderlich, dass die KKB lange Wartelisten führt.

Lange Genehmigungsverfahren

Die KKB würde gerne mehr Wohnungen vermieten, manchmal verhindern dies langwierige Genehmigungsverfahren. „Wenn wir bauen, suchen wir Standorte, die an eine Infrastruktur angeschlossen sind“, so Keysers. Denn Menschen mit Wohnberechtigungsschein besitzen häufig kein Auto und sind manchmal schlecht zu Fuß. Rund um Frau D´s. neue Wohnung werden schicke Häuser gebaut. Ziel der KKB ist es, dass Wohnungen nicht direkt den Stempel „Sozialwohnung“ bekommen. Martina Brams von der KKB erlebt Freude und Leid gleichermaßen: „Wenn wir jemandem den Zuschlag für eine Wohnung geben, ist es im ersten Moment am Telefon sehr still“, berichtet sie. Dann brächen Jubel und oft Tränen aus. Noch muss die KKB häufiger vertrösten, als dass sie Zusagen erteilen kann.

Neue Wohnung neue Perspektiven

Für Frau D. bringt die neue Wohnung Hoffnung. „Wenn ich meine Baustellen alle erledigt habe, möchte ich wieder arbeiten gehen.“ Einen Wohnberechtigungsschein (WBS) erhalten Menschen, die bestimmte jährliche Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Die Grenzen sind in Städten und Kommunen verschieden und auch von der Anzahl der Haushaltsangehörigen abhängig. Die jeweilige Wohnortkommune gibt darüber Auskunft, wer einen Wohnberechtigungsschein beantragen kann.

 

Quelle: https://www.diakonie-kkkleve.de/aktuelles-detail/532.html

Wir sind ein modernes Dienstleistungsunternehmen. Zu unseren Hauptaufgaben gehört die Abwicklung von Baumaßnahmen im Hoch- und Tiefbaubereich für den Kreis Kleve. Darüber hinaus zählt der Erwerb, die Betreuung, die Bewirtschaftung, die Vermietung und die Verwaltung von Objekten im Hochbaubereich zu den Hauptaufgaben der Gesellschaft.

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