Kreisweit fehlen Wohnungen

GRENZLAND POST

28. November 2022

Kreisweit fehlen Wohnungen

Wohnungsmarktstudien für den Kreis Kleve machten deutlich: Der Druck auf den Markt ist groß, es müssen mehr Mietwohnungen entstehen. Wo besondere Eile gefordert ist und wo der Kreis in Wohnungen investiert.

An der Spyckstraße in Kleve baut die GeWoGe 63 Wohnungen.
RP-FOTO: MVO

KREIS KLEVE |Es gibt zu wenige Wohnungen im Kreis Kleve. Das ist die Quintessenz der Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve, die dezidiert die Fehlentwicklungen auflistet: So fehlen preisgünstige Wohnungen bis sechs Euro pro Quadratmeter in fast allen Wohnungsgrößen (Ausnahme Wohnungen mit Wohnflächen von 70 bis 90 Quadratmeter), große Mietwohnungen mit 110 Quadratmeter und mehr mit einem Mietpreis bis zu 6,50 Euro pro Quadratmeter und vor allem kleine Wohnungen mit bis zu 50 Quadratmeter Wohnfläche mit einem Mietpreis von bis zu sieben Euro pro Quadratmeter. Die befragten Marktexperten bestätigen insbesondere für die Stadt Kleve eine hohe Nachfrage: der Wohnungsmarkt in der Kreisstadt ist kreisweit der angespannteste.

Dabei unterscheidet sich die Situation in den Kommunen des Kreises deutlich: In der Kreisstadt Kleve bilden Wohnungen in Mehrfamilien-häusern mit rund 41 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von Emmerich am Rhein. Stark geprägt durch Eigenheime sind Kranenburg und Bedburg-Hau, die den geringsten Anteil an Wohnungen im Geschosswohnungsbau im Kreis aufweisen. Kreisweit liegt bei der Entwicklung der Fokus immer noch auf Ein-und Zweifamilienhäuser. Anteilsmäßig am meisten öffentlich geförderte Wohnungen gibt es in Kalkar (15,3 Prozent), Geldern (16,3 Prozent) und Goch (17,6 Prozent). Einen nur geringen Anteil öffentlich geförderter Wohnungen von unter fünf Prozent haben Issum, Kerken und Rheurdt.

Das Gutachten ist zwar von 2019 – aber an der Situation hat sich bis heute so gut wie nichts geändert: „Das Gutachten ist immer noch aktuell, da noch immer günstige Wohnungen im Kreis Kleve fehlen. Die Wohnungssituation ist weiter angespannt. Es sind weit mehr hochpreisige Wohnungen als günstige Wohnungen neu entstanden“, sagt Bettina Keysers von der Ge-schäftsführung der Kreis Klever Bauverwaltungsgesellschaft.

Wie prekär die Situation beispielsweise in der Kreisstadt ist, erklärt der Projektentwickler einer Bauverwaltungsgesellschaft: Auf zwei inserierte kleine Wohnungen meldeten sich innerhalb von drei Tagen 80 Bewerber, darunter einzelne, die seit elf Monaten verzweifelt eine Bleibe suchten. Ein von ihm entwickeltes Projekt mit 20 Wohnungen war lange vor Fertigstellung vermietet. Wie sehr der Wandel auch die Planung in den Städten beeinflusst, zeigt ein anderes Beispiel aus der Kreisstadt: Hier wird die nicht mehr zu vermarktende AOK-Verwaltung nach nur 30 Jahren abgerissen und durch Wohnbauten ersetzt. Bis zu 100 Wohnungen sollen auf dem Terrain entstehen: der Markt dafür ist vorhanden, trotz steigender Zinsen und unkalkulierbarer Kosten.

„Der Kreis Kleve ist einer der wenigen Kreise mit einem konstanten Bevölkerungszuwachs. Damit geht auch eine höhere Nachfrage an Wohnungen einher. Für den Kreis Kleve prognostiziert die NRW Bank einen Rückgang ab 2020 bis 2035 von 5299 auf 2560 öffentlich geförderter Wohnungen, dieses entspricht 51,7 Prozent“, rechnet Keysers vor.

Dieser Entwicklung will die KKB kreisweit entgegenwirken: Der Kreis reagierte früh auf die Alarmsignale zum Wohnungsmarkt und erweiterte die Kreis Klever Bauverwaltungsgesellschaft 2018 um den Geschäftsbereich „Wohnungswirtschaft“. Gesellschaftszweck: Öffentlich geförderte und preisgünstige Wohnungen im Kreis Kleve zu schaffen. Die KKB baut derzeit kreisweit gegen die Wohnungsnot an, so wie lokale Wohnbaugesellschaften und private Investoren in den einzelnen Kommunen. In Kleve entstanden allein mehr als 200 Wohnungen im neuen Flora-Quartier, die Klever Wohnungsgesellschaft GeWoGe baut 63 Wohnungen an der Spyckstraße. Und es fehlt immer noch Wohnraum.

Bisher hat das Team um Bettina Keysers 56 Wohneinheiten in Goch, Issum, Rheurdt und Kerken in der Vermietung. „In Rheurdt werden zusätzlich elf öffentlich geförderte Wohneinheiten im März 2023 bezugsfertig sein“, sagt Keysers. Derzeit befinden sich in Bedburg-Hau zwölf Wohnungen im Bau, davon werden sechs bis September 2023 und sechs bis März 2024 fertig-gestellt. In Emmerich entstehen im ehemaligen Polizeigebäude zwölf Wohneinheiten. „Weiter plant die KKB in Kleve und Straelen insgesamt rund 80 Wohneinheiten. Für weitere Projekte in Rees, Uedem, Weeze, Kerken und Wachtendonk hat sich die KKB um Grundstücke beworben in einem Umfang von 92 neu zu schaffenden Wohnungen“, sagt Keysers. Alle genannten Projekte sollen öffentlich gefördert entstehen.
Auch ist die KKB offen für den Ankauf von Bestandswohnungen.

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