Neues Zuhause für Dachdecker, Baugewerbe und Kletter-Sportler

Kreis Kleve investiert am Berufskolleg Geldern in ein neues Werkstatt- und Klassen-Gebäude sowie einen Kletterturm

Die offizielle Eröffnung der neuen Räumlichkeiten, NN-Fotos: Theo Leie

04.07.2025 von NN-online

GELDERN Der Kreis Kleve hat das Berufskolleg Geldern in seiner Trägerschaft erweitert. Der Schulcampus Am Nierspark 35 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gelderner Bahnhof wurde um ein neues Klassen- und Werkstattgebäude sowie im Außenbereich um einen Kletterturm erweitert. Ab dem Sommer werden Ausbildungsklassen des Baugewerbes in den neuen Räumen unterrichtet. Außerdem eröffnet die Dachdecker-Innung des Kreises Kleve ihre überbetrieblichen Lehrwerkstätten.

„Wir weihen heute nicht nur einen Neubau ein, sondern setzen zudem gemeinsam mit dem Kollegium des Berufskollegs und der Dachdecker-Innung Kreis Kleve ein starkes Zeichen für berufliche Bildung, Handwerk und Zukunft. Diese Erweiterung ist mehr als ein funktionaler Anbau – sie ist ein echtes Bekenntnis zur Stärkung der Dualen Ausbildung in unserer Region“, betonte Landrat Christoph Gerwers bei der offiziellen Einweihung. „Damit wird das Berufskolleg Geldern noch deutlicher zu einem Ort, an dem Theorie und Praxis miteinander verzahnt sind – und zu einer Ausbildungsstätte, auf die wir alle stolz sein können.“

Das neue Werkstattgebäude bietet 1.260 Quadratmeter Nutzfläche. Geplant und betreut hat den Neubau die Kreis Kleve Bauverwaltungs GmbH (KKB). Errichtet hat das Gebäude in Stahlbeton-Fertigteilkonstruktion die Firma Erich Tönnissen aus Kleve. Der Energiestandard ist „kfw-40“. Dies bedeutet, dass das Gebäude besonders energieeffizient ist und lediglich 40 Prozent des Primärenergiebedarfs eines vergleichbaren Referenzgebäudes verbraucht. Dies garantieren unter anderem das Gründach samt Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 90 Kilowatt-peak. Die Außenfläche zwischen Neubau und Sporthalle wurde mit einem großflächigen Glasdach ausgestattet, so dass auch bei schlechter Witterung Übungen im „Außenklassenzimmer“ abgehalten werden können.

Verbunden mit dem Neubau ist der Umzug der Gärtner-Ausbildungsklassen vom Nebenstandort in Straelen auf den Gelderner Campus. Die Klassen erhalten die durch den Umzug des Baugewerbes frei gewordenen Räume im Altbau und einen Schulgarten auf dem Gelände. Die Bepflanzung erfolgt in Kürze.

Kletterturm dient auch der Ausbildung

Der zweite imposante Neubau auf dem Campus ist von weitem sichtbar: Stolze 14,60 Meter misst der neue Kletterturm auf dem Außengelände. Es hat drei unterschiedlich hohe und anspruchsvolle Kletterwände. Die vierte Wand hat eine besondere Funktion: Hier werden künftig Dachdecker-, Klempner- und Gerüstbauarbeiten geschult. Mit Anschlagpunkten, Gründach und PV-Technik ist sie eine wichtige Übungsfläche für die Praxis. „Auf dem Dach zu arbeiten, erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch Körperbeherrschung, Verantwortungsbewusstsein und ein sicheres Gefühl für Höhe und Gleichgewicht. Genau das fördert und fordert der Kletterturm auf ideale Weise. Er ermöglicht es, Beweglichkeit, Kraft, Technik und vor allem mentale Stärke zu trainieren“, erklärte Schulleiter Andreas Boland. „Daneben ist der Turm ein großer Gewinn für den Schulsport insgesamt. Klettern ist eine Sportart, die Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Mut gleichermaßen fordert und fördert. Viele Schülerinnen und Schüler, die im klassischen Sportunterricht oft Zurückhaltung zeigen, finden hier eine neue Möglichkeit, ihre Stärken zu entdecken und Selbstbewusstsein aufzubauen. Klettern verbindet Körper und Geist auf einzigartige Weise.“ Und auch im Sinne eines offenen, vernetzten Schulcampus‘ setze der Turm neue Maßstäbe: Denn der Kletterturm steht nicht nur dem Schulsport zur Verfügung, sondern auch dem Vereinssport.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

An Ersatzflächen für den Außenbereich hat die KKB ebenfalls gedacht: Neben dem Kreisarchiv ist ein neuer Bolzplatz entstanden, der den ganzjährigen Sportunterricht sichert – samt „Außenklassenzimmern“, die modernes Lernen im Freien ermöglichen.

Ein Lob für die gute Zusammenarbeit hatte Landrat Gerwers nicht nur für die KKB, das Team des Berufskollegs Geldern und die Dachdecker-Innung, sondern auch für Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser und die örtliche Baubehörde: Am 3. Juli 2023 wurde der Bauantrag eingereicht – und bereits am 3. November 2023 lag die Genehmigung vor. Die Gesamtkosten für den Neubau belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro. Davon trägt die Dachdeckerinnung rund zwei Millionen Euro – ein großer und engagierter Beitrag, der noch einmal unterstreicht, wie sehr sich das Handwerk hier eingebracht hat. Für den Kletterturm wurden 460.000 Euro aufgewendet, der Bolzplatz mit den „Außenklassenzimmern“ schlägt mit 622.000 Euro zu Buche. „Die geplanten Baukosten wurden eingehalten – auch das ist in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich“, betonte Christoph Gerwers.

Wie vielfältig die Möglichkeiten für junge Menschen am Berufskolleg Geldern sind, stellte die Schule bei der kleinen Feierstunde zur Eröffnung in einem kurzen Film dar. „Wir finden hier ideale Bedingungen für unsere überbetrieblichen Lehrwerkstätten vor“, sagte Markus Henkel, Obermeister der Dachdecker-Innung Kreis Kleve in seiner Rede. „Eine fundierte, zeitgerechte Ausbildung legt in Zeiten des Fachkräftemangels im Handwerk den Grundstein für die Zukunft.“

Der neue, 14 Meter hohe Kletterturm auf dem Gelände des Berufskollegs. NN-Fotos: Theo Leie

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